Nach der Begrüßung durch die Projektverantwortliche Azra Korjenic wurden den Projektpartner*innen jeweils eine Trophy des im Mai 2022 gewonnenen Clusterland-Awards überreicht. Die rund 3 Kilogramm schwere Glaskugel, deren Design vom Wiener Glaskünstler Heinz Knapp stammt, soll die natuREbuilt-Partner*innen an ihre erfolgreiche Zusammenarbeit im Zuge des Forschungsprojektes erinnern.
natuREbuilt-Ausflug und weitere Strategien entwickeln
Auch die Verwendung des Preisgeldes in der Höhe von 5000 Euro wurde in einem nächsten Schritt besprochen. Aus den eingereichten Vorschlägen kristallisierten sich zwei Favoriten heraus:
- Ein Ausflug ins Grüne (eintägig) oder
- ein Ausflug ins Grüne kombiniert mit einem Workshop für Teambuilding/Strategieentwicklung (zweitägig).
Das Einholen von Preisen und die Bewertung der Wirtschaftlichkeit sollen beim nächsten Konsortialmeeting am 26. Jänner 2023 die Basis für eine Abstimmung und Entscheidung liefern.
Ein Projektupdate über die Zwischenergebnisse der Messungen an der TU lieferte Azra Korjenic.
In-Situ Messungen
Bei den In-Situ-Messungen beim Haus des Lernens in St. Pölten wurde der U-Wert, einer nach Norden gerichtete Außenwand im 1. Obergeschoss, sowie weitere Mikroklima Messwerte mithilfe von Temperatur- und Feuchtesensoren und Wärmeflussplatten ermittelt. Die Messungen sind dabei noch nicht abgeschlossen und es wird zusätzlich die Stroh-Wärmeleitfähigkeit mit einer Lambda-Sonde gemessen. Die zweite Messung beim Haus des Lernens umfasst das Monitoring an einem begrünten Dach mit Strohdämmung während der Winterperiode. Mithilfe der Sensoren wird der Temperatur- und Feuchteverlauf während des Heizens in der Dämmschicht beobachtet.
Auch in der Zyklamengasse in Wien fanden In-Situ Messungen statt. Untersucht wurde dabei die Schafwolldämmung nach einem langandauernden Wasserschaden und die Wärmeleitfähigkeit der beschädigten und der unbeschädigten Dämmung. Außerdem finden gerade noch die Schimmelpilzmessungen statt.
Stresstest Freiluftprüfstand
Auf dem Wiener Arsenal stehen Zellulose, Stroh, Schafwolle und Mineralwolle auf dem Prüfstand. Bei den durchgeführten Überdruckversuchen ist die Feuchte in den Bauteilen leicht gestiegen. Doch schon nach der Beendigung dieser Versuche sind alle Bauteile wieder ausgetrocknet.
Die Langzeitmessungen haben gezeigt, dass die NAWARO Dämmungen ähnlich robust bzw. fehlertolerant sind, wie die Referenzdämmung Mineralwolle. Auch eine zweite, gebohrte Fehlerstelle führte zu keiner merklichen Verschlechterung der hygrothermischen Eigenschaften.
Besonders gut hat die Schafwolle als Puffer abgeschnitten. Um einen Vergleich zu den jetzigen Ergebnissen zu erhalten, soll die Schafwolle in der Installationsebene entfernt und beim Referenzmodul mit Mineralwolle ersetzt werden.
Bei der Untersuchung zwischen stehender und liegender Stroheinblasdämmung konnte zwischen liegend und stehend bei der Wärmeleitfähigkeit kein signifikanter Unterschied festgestellt werden.
Innovationsoutput digitalisieren und disseminieren
Aus Tirol zugeschaltet war Otto Handle, der Einblicke in die zukünftigen Handlungsabläufe der BIM Integration skizzierte. Folgende Arbeitsschritte seien notwendig:
- Projektergebnisse für eine BIM-taugliche Digitalisierung aufbereiten
- Digitalisierung der erarbeiteten Konstruktionen
- Digitalisierte Konstruktionen in bestehende Tools überleiten
- Zentrale Bereitstellung am freebim Bauteilserver
- Integration mit den BIM-Tools und den Datenbanken von Baustoffhandel und Baustoffindustrie.
Bauteil-Katalog
Christa Hörburger und Hartmut Liebster von MAGK Architektur präsentierten Details aus dem Bauteilkatalog und diskutierten gemeinsam mit dem Konsortium gewisse Begriffe, bzw. steckten die Zielgruppe klar ab. Sie hinterfragten und ergänzten Begrifflichkeiten und ließen ihre Kurzdefinitionen einer kritischen Prüfung unterziehen.
Ein effizientes, zehntes Konsortialmeeting ging somit seinem Ende zu. Das nächste Treffen findet am 26. Jänner 2023 beim Projektpartner GrAT in Böheimkirchen (NÖ) statt.
natuREbuilt läuft jetzt noch sieben Monate. Wie das Innovationsnetzwerk danach weitergehen kann, wird auch bei den nächsten Treffen Thema sein. Dass das Netzwerk fortbestehen soll, darüber sind sich die Projektpartner*innen einig, auch wenn das „Wie“ noch konkretisiert werden muss.