Plattenförmige Holzwerkstoffe

„Holzwerkstoffe“ ist der Sammelbegriff für verschiedene plattenförmige Werkstoffe, die durch das Zerlegen des Holzes und das anschließende Zusammenfügen, meist unter Zugabe von Harzen und mineralischen Bindemitteln, entstehen, wie z.B.: OSB, Spanplatte, Sperrholz, Massivholzplatte, Furnierschichtholz oder auch zementgebundene Spanplatten.

Die Entwicklung der Holzwerkstoffe entstand aus dem Bestreben, die Anisotropie und Inhomogenität des Holzes zu eliminieren, seine hygroskopischen Eigenschaften und seine Dimensionsstabilität zu verbessern und die Abmessungen des Materials über die Abmessungen des gewachsenen Holzes auf das gewünschte Maß zu vergrößern.

Die Spanplatte ist ein plattenförmiger Holzwerkstoff, hergestellt durch Verpressen unter Hitzeeinwirkung von kleinen Teilen aus Holz und/oder anderen lignozellulosehaltigen Teilchen (Flachs, Hanf usw.) mit Klebstoffen. Nach dem Zerkleinern der Holzsortimente werden die Späne getrocknet und beleimt. Die Verleimung erfolgt unter anderem mit Harnstoff-, Phenol- oder Melamin-Formaldehydharzleim.

Für die Anwendung im mehrgeschoßigen Holzbau sind beispielsweise Plattenwerkstoffe wie OSB, MDF und DHF, aber auch mineralisch gebundene Platten aus Holzwolle von Relevanz.

  • REgional

    • hoher Holzanteil aus Durchforstungsholz
    • Es fallen kurze Transportwege bei der Verwendung von heimischem Holz an.
  • REsilient

    • Holzzerstörende Insekten und Pilze benötigen bestimmte Bedingungen, wie z.B. eine hohe Holzfeuchte, um Holz abbauen zu können. Um dies zu vermeiden, ist eine bauphysikalisch durchdachte Detailausbildung in Planung und Umsetzung erforderlich.
    • Grundsätzlich ist der konstruktive dem chemischen Holzschutz vorzuziehen!
  • REgenerativ

    • Wenn Holz als langlebiges Bauprodukt verwendet wird, bleibt das Kohlendioxid gespeichert. Im besten Falle sind demnach Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen Kohlenstoffsenken.
    • Der Leimanteil besteht aktuell aus nicht nachwachsenden Rohstoffen.
  • REssourcenschonend

    • Die thermische Verwertung kann am Ende einer Kaskadennutzung zur Energieproduktion dienen.
    • Die Herstellung ist prinzipiell auch aus Altholz möglich (Verunreinigungen müssen ausgeschlossen werden).
  • REalisierbar mehrgeschossig

    • Aussteifende Wandbeplankungen, Dachschalungen, aussteifende Dachscheibe, tragende Deckenbeplankung
    • für die Beplankung von Holzständer- und Holzrahmenbau

Weiterführende Informationen

  • Pech, A. (Hrsg.): Holz im Hochbau: Theorie und Praxis. Birkhäuser, Basel, 2016.
  • Ambrozy, H., Giertlová, Z. (2005) Planungshandbuch Holzwerkstoffe: Technologie – Konstruktion – Anwendung, Springer, ISBN: 978-3211212769